Anil Revri (1956-2023)
Ram Darwaza No.9
Meditative Versenkung im Malprozess durch besinnliche Wiederholung ist ein zentrales Moment im Schaffen des Künstlers. Dies rückt ihn in die Nähe von Künstler*innen wie Agnes Martin (1912- 2004). Die Auffassung des Bild-Raums als Landkarte einer geistigen Welt bezeugt Revris Verwurzelung in den spirituellen Traditionen Indiens. Goldfarbenes Pigment ist Referenz auf das kulturübergreifend Heilige. Die Zentralperspektive der symmetrischen Bildaufteilung, die an islamische Kompositionsprinzipien erinnert, erzeugt einen Sog dem sich Betrachter*innen kaum zu entziehen vermögen. Der Blick fokussiert sich im Torähnlichen, schwarzen Feld: das persische Wort darwaza bedeutet „Tor", das Sanskrit-Wort ram steht für „Vereinigung" und „Glücksgefühl". Dort in der Dunkelheit der Leere des Universums vereint sich die Seele mit dem Kosmos und findet Erlösung.
USA, Washington D. C.
2011
Mischtechnik auf Leinwand erworben 2014 dank großzügiger privater Spende
I 6075