Fragment eines Sommerteppichs
Dastarkana
Info
Kunst und Kunsthandwerk des höfischen Indiens entstammen meist der Zeit der Moghuln (1526 bis 1858), die gegen Ende des 17-ten Jahrhunderts weite Teile des indischen Subkontinents beherrschten. Die höfische Kultur dieser mächtigen islamischen Dynastie hat Architektur und Kunst Indiens bis ins 19-te Jahrhundert geprägt. Das bekannteste Bauwerk aus dieser Zeit ist der Taj Mahal. Die Berliner Begeisterung für den raffinierten Moghul-Stil erreichte ihren Höhepunkt im 19-ten Jahrhundert, als viele der hier gezeigten Werke durch die Königlichen Museen erworben wurden. Ein Höchstmaß an Kunstfertigkeit findet sich in der Malerei der Moghuln, in der persische, indische und europäische Einflüsse miteinander verschmolzen. Sie diente vielen späteren höfischen Malschulen Indiens als stilistisches Vorbild. Das Kunsthandwerk schöpfte seine Inspiration überwiegend aus der Pflanzenwelt der Gärten, d. h. aus der zivilisierten Natur. In den Gärten, die zu den schönsten Schöpfungen der Gartenkunst überhaupt zählen, spielte sich ein Großteil des höfischen Lebens ab. Da der Garten den Moghuln als irdischer Abglanz des Paradieses galt, hatten Gartendarstellungen und -motive in der Kunst ursprünglich auch eine religiöse Bedeutung.
Indien, Burhanpur
um 1700
Baumwolle, bedruckt mit roten Mohnblumen, Moghul-Stil
Sammlung Waldschmidt, erworben 1932-34 mit Mitteln der Baessler-Stiftung
I 363