AHNEN GÖTTINEN HELDEN
Menschen haben seit jeher Objekte geschaffen, denen sie übermenschliche Kräfte zuschrieben. Ahnen, Göttinnen und Helden wurden dargestellt, um persönliche oder kollektive Krisen zu bewältigen. Diese gestalterische Vielfalt, die sich über Jahrtausende und Kontinente erstreckt, fasziniert bis heute.
Doch bleibt die Kraft einer Figur im Ausstellungsraum bestehen, unabhängig von ihren kulturellen, religiösen und politischen Kontexten? Welche Werte und Tugenden spiegeln sie wider? Und was verbindet alle diese Objekte miteinander?
Diese Ausstellung stellt sich diesen Fragen und wirft auch einen Blick auf die Definitionsmacht von Museen. Ausgangspunkt bilden Sammlungen des Ethnologischen Museums, der Skulpturensammlung und des Museums für Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin. Anhand von sorgfältig ausgewählten Objekten aus dem Zeitraum vom 4-ten bis zum 19-ten Jahrhundert zeigt die Ausstellung auf, wie die Anordnung und Inszenierung in Museen maßgeblich dazu beitragen, wie die Werke wahrgenommen und bewertet werden.
Einige Objekte wurden als Kunstwerke erhoben, während andere in dieser Ausstellung als rituelle Gegenstände präsentiert werden. Koloniale Denkmuster haben zur Hierarchisierung von Kulturen beigetragen, und museale Ordnungssysteme haben zu starren Klassifizierungen geführt. Diese Einordnungen haben den Blick auf kulturelle Zusammenhänge und Hintergründe verstellt.
Die Ausstellung zielt darauf ab, diese Ordnungen aufzubrechen, Gemeinsamkeiten hervorzuheben und die ursprünglichen Bedeutungskontexte zu erforschen. Die Gewalt kolonialer Aneignungen spiegelt sich in den bis heute lückenhaften Provenienzen einiger Werke wider – diese Leerstellen sollen in der Ausstellung sichtbar gemacht werden.
Zu den Objekten: