Teppichmotive und nationale Einheit

Usbekistan und Tadschikistan

Info

Im Zuge der russischen Eroberung Zentralasiens wurde der „Turkmenen-Teppich" bereits zu Beginn des 20-ten Jahrhunderts ein begehrtes Objekt bei Sammlern und auf dem internationalen Teppichmarkt. Als beliebtes Exportgut erhielt der turkmenische Teppich innerhalb der nationalstaatlichen Entwicklung Turkmenistans eine neue Bedeutung: Er wurde zu einem Symbol nationaler Einheit und Identität. So zeigt die Nationalflagge des seit 1991 von der ehemaligen Sowjetunion unabhängigen Landes fünf Teppichmotive, sogenannte göl. Nach heutiger staatlicher Interpretation verweisen diese Motive auf die fünf Provinzen des Landes und vereinen damit verschiedene turkmenische Gruppen unter einer Fahne.

 

USBEKISTAN UND TADSCHIKISTAN- Gemeinsames kulturelles Erbe.

Die Seiden- und Goldstickerei gehören ebenso wie die Herstellung von Keramiken zu den wichtigsten kunst-handwerklichen Traditionen des heutigen Usbekistan und Tadschikistan. Im multiethnischen Zentralasien des 19-ten Jahrhunderts waren Identität und ethnische Zugehörigkeit, insbesondere der oft zweisprachigen Stadtbewohnerinnen und -bewohner, vielschichtig. Persisch sprechende und turksprachige Meister waren oft Nachbarn und untereinander verwandt. Sie hinterließen wertvolle Erzeugnisse, an die beide Nationalstaaten anknüpfen. Insbesondere seit ihrer Unabhängigkeit von der ehemaligen Sowjetunion im Jahr 1991 fördern die Staaten das Kunsthandwerk, da diesem eine wichtige Rolle bei der Repräsentation nationaler Identität zukommt.


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Nachbarn:


Usbeken: Eine turksprachige Gruppe, die in Xinjiang lebt, insbesondere in der Nähe der Grenze zu Usbekistan.


Tadschiken: Eine kleine ethnische Gruppe, die in den südlichen Grenzregionen von Xinjiang, insbesondere im Pamir-Gebirge, lebt. Sie unterscheiden sich sprachlich und kulturell stark von den anderen in Xinjiang lebenden Völkern.


Die Uiguren leben hauptsächlich im Autonomen Gebiet Xinjiang im Nordwesten Chinas. In dieser Region und in den umliegenden Gebieten leben verschiedene Völker, die in der Nachbarschaft der Uiguren anzutreffen sind. Hier sind einige der wichtigsten:

 

Han-Chinesen: Die größte ethnische Gruppe in China, die auch in Xinjiang stark vertreten ist. In den letzten Jahrzehnten ist der Anteil der Han-Chinesen in Xinjiang durch staatlich geförderte Umsiedlungsprogramme erheblich gestiegen.

 

Kasachen: Ein turksprachiges Volk, das sowohl in Xinjiang als auch in Kasachstan und anderen zentralasiatischen Ländern lebt. Die Kasachen haben eine lange Tradition als Nomaden und sind vor allem im nördlichen Xinjiang angesiedelt.

 

Kirgisien: Ein weiteres turksprachiges Volk, das in Xinjiang sowie in Kirgisistan lebt. Die Kirgisen sind vor allem in den bergigen Regionen im Westen von Xinjiang zu finden.

 

Hui: Eine ethnische Gruppe chinesischer Muslime, die in verschiedenen Teilen Chinas und auch in Xinjiang lebt. Die Hui sind ethnisch Han-Chinesen, unterscheiden sich aber durch ihren islamischen Glauben.

 

Mongolen: Auch in Xinjiang gibt es kleinere mongolische Gemeinschaften, die hauptsächlich in der Nähe der Grenze zur Mongolei leben.

 

Diese Völker leben in verschiedenen Regionen Xinjiangs und haben jeweils ihre eigenen kulturellen, religiösen und sprachlichen Traditionen. Die ethnische Vielfalt in Xinjiang ist groß, und das Zusammenleben der verschiedenen Völker ist von historischen, politischen und wirtschaftlichen Faktoren geprägt.