Gamnodo
Die Errettung hungriger Seelen durch Nektar
Weiße Kräuselwolken untergliedern dieses buddhistische Gemälde in drei Szenen:
Auf der oberen Bildmitte werden die geretteten Seelen unter der Obhut der Fünf Transzendenten Buddhas in einem Drachenschiff zum Westlichen Paradies des Buddha Amitābha geleitet. Rechts unten finden sich verschiedene traurige Todesszenen. Die Höllenszene mit gequälten Seelen ist unten links zu sehen.
Der Bodhisattva Ksitigarbha, der Erretter der Seelen aus der Unterwelt, eilt auf den weißen Wolken zu ihnen.
Fünf Transzendente Buddhas:
Die Fünf Dhyani-Buddhas (auch transzendente Buddhas genannt) sind eine wichtige Figur im tantrischen Buddhismus, besonders im Vajrayana. Diese Buddhas repräsentieren verschiedene Aspekte der Erleuchtung und spielen eine zentrale Rolle in der Meditation und spirituellen Praxis. Sie sind:
In deiner Beschreibung scheinen diese Buddhas eine Art Schutz oder Leitung für die "geretteten Seelen" zu übernehmen.
Das Drachenschiff:
Das Drachenschiff stellt ein symbolisches Fahrzeug dar, das Seelen auf ihrem Weg zur Erleuchtung oder zum Paradies transportiert. Schiffe und Boote sind oft Symbole für die Überquerung von Hindernissen oder des Lebensmeers in spirituellen Traditionen. In diesem Fall steht das Drachenschiff möglicherweise für eine kraftvolle, spirituelle Reise, die durch das Mitgefühl und die Macht der transzendenten Buddhas unterstützt wird.
Das Westliche Paradies des Buddha Amitābha:
Buddha Amitābha ist im Mahayana-Buddhismus die zentrale Figur des Reinen Landes oder Westlichen Paradieses (Sukhavati). Es ist ein reines Land, das als Ort des Glücks und der Befreiung von Leiden gilt. In dieser Tradition geloben Gläubige, durch Glauben und hingebungsvolle Praxis in Amitabhas Reinem Land wiedergeboren zu werden, wo die Bedingungen für die Erleuchtung besonders günstig sind.
Nektar als spirituelle Nahrung:
Der "Nektar" steht symbolisch für die spirituelle Nahrung, die die Seelen auf ihrem Weg zur Befreiung brauchen. Im Buddhismus wird Nektar oft mit der Lehre oder dem Dharma verglichen, das den Durst nach spirituellem Verständnis und Erleuchtung stillt. In anderen Traditionen kann Nektar auch für Unsterblichkeit oder göttliche Gnade stehen.
Unbekannter Meister
Korea, Jeju
frühes 20. Jh.
Malerei auf Textil, gerahmt
erworben 1990 durch Thomas Ulbrich,
1D 45493