Maria auf der Weltkugel
(IMMACULATA CONCEPTIO)
Maria, als Ausdruck ihrer unbefleckten Empfängnis, der IMMACULATA CONCEPTIO, wird als junges Mädchen mit offenem Haar dargestellt. In einem langen, wehenden Gewand steht sie triumphierend auf der Weltkugel samt Mondsichel. Einst hielt sie ein Lilienzepter, das ihre Reinheit symbolisierte. Mit ihrem linken Fuß zertreten sie eine Schlange, die sich um Mond und Globus windet. Diese Schlange symbolisiert in der christlichen Ikonografie den Sündenfall sowie den Teufel und das Böse. Das Konzil von Basel verkündete 1439, dass Maria von der Erbsünde unberührt sei. Gemäß der christlichen Theologie führten Adam und Eva durch ihren Ungehorsam einen Bruch mit Gott herbei. Nur durch die Menschwerdung, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi als Gottes Sohn besteht für ihre Nachfahren die Hoffnung auf Vergebung und die Versöhnung mit Gott. Bis zur Reformation wurde Maria, die als Mutter Christi gilt, im gesamten Christentum und später in der katholischen Kirche als wichtigste Fürsprecherin der Menschheit angesehen. Sie wird als Schutzpatronin Bayerns verehrt, wo diese Skulptur auch entstanden ist.
Urheber nicht dokumentiert
Pfarrkirche in Gerolsheim (Deutschland)
Mitte 18-tes Jahrhundert
Lindenholz
164 x 72 x 39 cm
Erster bekannter Vorbesitzer Georg Schuster, Bildhauer und Holzrestaurator in der
erste Hälfte des 20-ten Jahrhunderts in München
1908 Verkauf an das Kaiser-Friedrich-Museum, Berlin (heute Staatliche Museen zu Berlin, Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Inv.-Nr. 5561)
Gegenwärtig liegt kein Hinweis auf unrechtmäßige Erwerbung vor.