Kuwaha pataka

Türbrett eines Maori-Vorratshauses

Info


Ein Kuwaha Pataka ist ein traditionelles Eingangstor, das in der polynesischen Kultur, insbesondere in der Maori-Kultur Neuseelands, vorkommt. Dieses Tor markiert oft den Eingang zu einem wichtigen Bereich, wie einem Marae (ein Versammlungsplatz oder Heiligtum), und ist reich verziert mit Schnitzereien, die symbolische und kulturelle Bedeutungen haben.

Merkmale eines Kuwaha Pataka:

  • Kuwaha: Der Begriff "Kuwaha" bezieht sich auf das Tor oder den Eingang. In der Maori-Kultur sind solche Tore oft mit Schnitzereien geschmückt, die Ahnen, Götter oder wichtige kulturelle Symbole darstellen. Diese Schnitzereien sollen Schutz bieten und die spirituelle Bedeutung des Ortes hervorheben.
  • Pataka: Ein "Pataka" ist ein traditioneller Aufbewahrungsschrein oder Vorratshaus der Maori, oft auf Pfählen errichtet, um Lebensmittel und wertvolle Gegenstände vor Tieren und Feuchtigkeit zu schützen. Obwohl "Pataka" in diesem Zusammenhang oft als Lagerhaus verstanden wird, könnte der Begriff in Kombination mit "Kuwaha" metaphorisch verwendet werden, um einen besonders wichtigen oder geschützten Ort zu bezeichnen, der durch das Tor (Kuwaha) betreten wird.

Symbolik:

Das Kuwaha Pataka dient nicht nur als physischer Eingang, sondern auch als symbolische Schwelle, die den Übergang in einen heiligen oder bedeutenden Raum markiert. Die kunstvollen Schnitzereien sind Ausdruck der kulturellen Identität der Maori und tragen Geschichten und Legenden weiter.

Dieses architektonische Element ist ein wichtiger Teil der Maori-Kunst und Kultur, das Respekt für Traditionen und die Ahnen symbolisiert und oft bei wichtigen Zeremonien oder Versammlungen eine Rolle spielt.

 

Vorratshäuser für Nahrungsmittel oder Wertgegenstände zeugten bis in die 1870-er Jahre vom Reichtum und Prestige einer Gruppe und ihres Oberhaupts. Die Vorratshäuser waren mit Figuren vergöttlichter Ahnen geschmückt. Diese zeigen häufig Tätowierungen auf Gesicht und Körper, die früher nur hochrangigen Personen vorbehalten waren.
 

Hochrangige Männer unterzogen sich früher der schmerzhaften Prozedur der Tätowierung von Gesicht und Körper. Hierbei wurden in Öl aufgelöste Pigmente zu einem lebenslangen individuellen Muster unter die Haut geklopft. Die Gesichts Tattoos der hochrangigen Frauen beschränkten sich früher vor allem auf Lippen und Kinn. Die Tätowierung wurde in den letzten Jahrzehnten wiederbelebt, wobei sie sich vom Zeichen hohen Ansehens zu einem allgemeinen Ausdruck der Maori-Identität wandelte.


Skulptur

Entstanden: Maori, Neuseeland


Material

Holz, Farbe, Muschelschale (Haliotis irsis)


Erwerbung

Sammler und Sammlungsdatum unbekannt, erworben von William Ockelford Oldman, erworben 1911


VI 31789