Uigurischer Frauenmantel

Kleidung und Politik

Die hier ausgestellte Kleidung uigurischer Frauen der Oasenstädte Yarkand und Kucha aus dem 19-ten Jahrhundert zeigt chinesischen Einfluss: in ihrem Schnitt, der Verwendung von Seide als Grundmaterial und in den gestickten Lotosbluten-und Wolkenmotiven am unteren Kleidersaum. Die Kleidung wurde von vornehmen muslimischen Frauen getragen und ist ein Beispiel für die Interaktion der einheimischen Oberschicht mit den neuen chinesischen Herrschern.

 

FRAUENKLEIDUNG

Hemd und Hose gehörten im 19. Jahrhundert zur Grundausstattung der muslimischen Frauenkleidung des damaligen Ostturkestan. Le Cog, Mitglied der Turfan-Expeditionen, erwarb von den Frauen des Dorfvorstehers in Toksu einzelne Hosenbeinstickereien. Die Stickerei zierte den unter dem Hemd hervortretenden Teil der Hose.

Augenfällig ist der chinesische Einfluss in den gestickten Motiven. Zu Le Coqs Zeiten waren anstelle bestickter Hosen bereits bunt bedruckte russische Baumwollstoffe getreten.

 

Uiguren

China, Xinjiang, Kucha (Ostturkestan)

Seide

um 1900

erworben 1915 durch IV. Turfan-Expedition

I B 5691