Bronze Relief

aus dem dem Foyer der Volkskammer im Palast der Republik

GESCHICHTE DES ORTES


Das hier präsentierte Bronzerelief stammt aus dem Foyer der Volkskammer im Palast der Republik. Es war Teil eines imposanten 15 Meter langen Raumteilers, der ausschließlich den Abgeordneten vorbehalten war. Dieser Raumteiler, umgeben von einer Reihe weiterer Reliefs, veranschaulichte die politische Utopie der DDR, wie sie im Architekturführer des Palastes der Republik von 1977 beschrieben wurde: den beschwerlichen Weg und den siegreichen Kampf der Kommunisten.

 

Das monumentale bronzene Bildwerk erzählt in einer Abfolge von Bildmotiven die Geschichte der Befreiung der Menschheit gemäß der marxistisch-leninistischen Theorie. Es beginnt mit der Ausbeutung der arbeitenden Klassen, führt über das Bewusstwerden ihrer Unterdrückung und den kämpferischen Aufbruch zu einem besseren Leben bis hin zur Darstellung des Erreichten: des Glücks und der Unbeschwertheit in der Gemeinschaft Gleicher.

 

In diesem letzten Stadium sehen Sie eine Gruppe gleichberechtigter Menschen, die ihr gemeinsames Ziel erreicht haben: als Lernende, Eltern, Arbeiter und Arbeiterinnen, Wissenschaftler oder Bauern. Sie stehen oder sitzen nah beieinander, und die Grenzen zwischen gesellschaftlichen Klassen scheinen aufgehoben.

 

Der Schöpfer dieses beeindruckenden Reliefs, Jo Jastram, war ein hochdekorierter Künstler der DDR und Mitglied der Planungsgruppe für die künstlerische Ausstattung des Palastes der Republik. Für seine monumentale Bronzewand ließ er sich von einem Gedicht Bertolt Brechts inspirieren: „Lob des Kommunismus“.

 

Nach dem Ende der DDR wurde der Palast der Republik im Herbst 1990 wegen Asbestbelastung geschlossen und später abgerissen. Wie die gesamte Ausstattung des Palastes wurde auch dieses Relief vor Beginn der Baumaßnahmen demontiert, achtlos in zwei Stücke zerschnitten und eingelagert.


Jo Jastram

VEB Lauchhammerwerk

1974-1976