Erzählende Reliefs vom Angkor Wat

(Gipsabgüsse)

Lang gestreckte Kolonnaden fassen den Tempelbezirk des Angkor Wat ein. Ein zwei Meter hohes Band von fortlaufenden Steinreliefs zieht sich ringsherum an den Innenwänden dieser Säulengänge entlang. Auf insgesamt 1.088 Quadratmetern entfalten sich figurenreiche Szenen von Kämpfen zwischen Göttern und Dämonen, von einer königlichen Parade und vom Einzug verstorbener Seelen in Himmel oder Höllen.

 

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Gipsabgüsse vom Bildschmuck des Angkor Wat. Von 1866 bis 1868 begleitete der Forschungsreisende Louis Delaporte (1842- 1925) die französische Mekong-Expedition. Ein Besuch der Ruinen des Angkor Wat begeisterte ihn so sehr, dass er bis 1900 weitere Reisen nach Angkor organisierte, um Gipsabgüsse dekorativer Tempeloberflächen anzufertigen. Diese wurden auf den Pariser Weltausstellungen und in eigens gegründeten Pariser Museen gezeigt. Im Wettlauf um das höchste Ansehen beauftragte 1898 auch das Berliner Völkerkundemuseum die Anfertigung von Papiermulden für eigene Gipsabgüsse von Angkor. Mit dem Erwerb von fast 200 Meter langen Abformungen befand sich Anfang des 20-ten Jahrhunderts nun die bedeutendste Sammlung zusammenhängender Architekturflächen aus Angkor in Berlin.

 

Kambodscha

Angkor Wat

12-tes Jh. (Original)

1983 - 1984 (Abguss)

Gipsabguss angefertigt nach Papierabdrücken von 1898