Wuzhiqi ist ein übernatürliches Wesen in der chinesischen Mythologie, das im Volksmund als affenähnlicher Wasserdämon dargestellt und erstmals im frühen 9-ten Jahrhundert beschrieben wurde. Die früheste Beschreibung von Wuzhiqi findet sich in der Sammlung von Geschichten aus der Tang-Dynastie aus dem frühen 9. Jahrhundert, Guoshi bu von Li Zhao, die kurz von einem Fischer in Chuzhou erzählt, der in der Stadt auf einen Affendämon mit schwarzem Körper und weißem Kopf trifft Huai-Fluss. Wuzhiqi wird auch in der Anthologie Taiping guangji aus der Song-Dynastie als „affeähnlicher Dämon“ beschrieben, der im Huai-Fluss lebt; Es wird von Yu dem Großen besiegt und unter dem Schildkrötenberg eingesperrt, als Teil seiner Bemühungen, die Große Sintflut zu kontrollieren. Wuzhiqi erscheint manchmal in der Form einer Frau und hat verschiedene Namen wie Guishan Shuimu und Sizhou Virgin.
Eine gusseiserne Statue mit der Darstellung von Wuzhiqi wurde der deutschen Künstlerin Hanna Bekker vom Rath geschenkt und später im Museum für Asiatische Kunst in Berlin aufbewahrt. Es wurde als das „faszinierendste und rätselhafteste Geschenk“ an das Museum beschrieben und erst 2001 von Poul Andersen, Professor an der Universität von Hawaii, identifiziert. Andersen dokumentierte auch die Entstehung von Wuzhiqi-inspirierten Kulten im Norden von Anhui.
Ein beliebtes Argument, das zuerst von Huang Zhigang vorgebracht wurde, besagt, dass der Protagonist der Reise in den Westen, Sun Wukong, Wuzhiqi nachempfunden sei. Anthony C. Yu schreibt in seiner ungekürzten Übersetzung von „Die Reise in den Westen“, dass Wuzhiqi „vielen Gelehrten einen Prototyp von Sun Wukong geliefert hat“ und dass der Autor von „Journey“ selbst „sicherlich“ von Wuzhiqi gelesen habe – in Kapitel 66 allerdings wird als „Großer Weiser des Wasseraffen“ bezeichnet – aber dass Wuzhiqi und Sun Wukong im Roman „sehr unterschiedlich gehalten“ werden.
