Wayang Topeng Theater
Maskentänze aus Sri Lanka
DAS ASIATISCHE THEATER
Helden, Götter und Dämonen
Theater und Tanz in Asien weisen Gemeinsamkeiten mit der europäischen Tradition auf. Doch sie unterscheiden sich durch ihren spirituellen Hintergrund, der auch heute noch in einigen Kunstformen existiert. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das indonesische wayang- (Schatten-)Theater. Dieses basiert auf den großen Erzählungen der indischen Epen Ramayana und des Mahabharata. Ursprünglich symbolisierte das über tausend Jahre alte wayang-Theater auch die Welt der Ahnen und der Götter, die mit den Menschen kommunizieren. In allen Theaterformen existieren lokale Geschichten, welche die klassischen Erzählungen ergänzen oder gar ersetzen, wie beim kolam-Maskentheater in Sri Lanka. Auf der großen Leinwand werden moderne Tanz- und Theaterformen aus Indonesien präsentiert, die teils auf den alten Traditionen und Formen des wayang-Theaters aufbauen, teils sind sie auch von der westlichen Performancekultur beeinflusst.
EINE TRADITION AUF DEM RÜCKZUG
Maskentänze aus Sri Lanka
Die kolam-Masken sind klassische Theater-Masken, die sanni yakuma sind Krankenheilungsmasken. Im kolam-Theater (kolam maduva) werden lokale Geschichten gespielt, in denen Könige, Bauern, Dorfbewohner, Händler, Götter und mythische Wesen auftreten. Oftmals üben die Stücke Kritik an Zuständen in der Gesellschaft.
Die sanni yakuma-Masken repräsentieren den krankheits-verursachenden Dämon, der vom Patienten Besitz ergreift. Der Kranke nimmt an einem die ganze Nacht andauernden Ritual teil. Die Tänzer bewegen sich zum Teil in Trance. Die eigentlichen Krankheitsmasken treten erst nach Mitternacht auf. Die sanni yakuma-Tänze werden nur noch selten aufgeführt.
DIE BÜHNE GEHÖRT DEN TÄNZERN
Wayang topeng - das Maskentheater Im wayang topeng-Theater treten maskierte Tänzer auf. In Mitteljava sprechen die Tänzer selbst, in anderen Regionen sitzt der dalang (Spielführer) rezitierend an der Seite. Bei dieser wayang-Form steht neben den indischen Erzählungen Ramayana und Mahabharata der Panji-Zyklus im Vordergrund. Es geht um die Abenteuer des javanischen Prinzen Panji, die auf alten Volksmaskenspielen basieren. An der Nordküste Javas wird Panji durch Damar Wulan ersetzt. In Cirebon tritt stattdessen Prinz Menak in Erscheinung. Es gibt sowohl Dorfensembles als auch das Maskenspiel an den Fürstenhöfen. Das wayang topeng ist weniger populär als das wayang kulit (Schattenspiel mit Figuren aus Büffelleder).